Gebietsversammlung Treptow-Köpenick 2012.1

Diesen Sonntag, den 19. August findet die erste Gebietsversammlung der Piraten aus Treptow-Köpenick in diesem Jahr statt. Das Thema des Tages wird die Wahl eines neuen Gebietsbeauftragten werden. Darüber hinaus stehen eine Vielzahl von bezirksbezogenen Anträgen auf dem Programm, über die im Rahmen der Veranstaltung abgestimmt wird. Die voraussichtlichen Anträge können hier eingesehen werden. Weitere Anträge können direkt vor Ort in schriftlicher Form eingereicht werden.
Zwischendrin werden sich die Crews und Squads im Bezirk vorstellen und kurz etwas zu ihrer Arbeit sagen. Alles in allem eine gute Gelegenheit die Piraten des Bezirks und die aktuellen Themen kennen zu lernen.

  • Datum: 19.08.2012
  • Aufbau: 12:00 Uhr
  • Akkreditierung: 12:45 Uhr
  • Beginn: 13:00 Uhr Ort: Jugendclub Johannisthal, Winckelmannstraße 56, 12487 Berlin
  • Anfahrt: Karte oder ÖPNV: Über S-Bahnhof Schöneweide weiter mit Tram 63 Richtung Johannisthal bis Haeckelstraße

Bitte bring zur Akkreditierung deinen Ausweis oder Reisepass incl. Meldebestätigung mit. Stimmberechtigt sind nur Piraten, die Ihren Mitgliedsbeitrag gezahlt haben. Eventuelle Rückstände können im Zweifelsfall aber auch noch vor Ort entrichtet werden.

Du möchtest noch etwas bewegen? Hast du noch einen Antrag? So reiche ihn auf Papier vor Ort ein.

Über die Zulassung von Besuchern und Aufnahmen der Versammlung wird vor Ort abgestimmt.

Sein und Werden eines Flughafens

Gestern am 17. August fand im Rahmen der Sitzung des Wirtschaftsausschusses der BVV-Treptow-Köpenick eine Führung der Baustelle des Mal-zu-werdenden-Flughaftens Berlin-Brandenburg BER statt. etwa 90 Minuten lang wurde vom Vorplatz über die Eingangshalle, der Check-In-Halle, in den Sicherheitsbereich und in die Markthalle geführt und dabei die Funktion und Bauweise kurz den Verordneten der BVV und begleitenden Gästen erläutert. Direkt hinter die Kulissen konnte dabei nicht geguckt werden und Blicke die weiteren Korridore entlang zeigten noch viele Baugerüste. Ebenfalls beim Rundgang zu Gast war Oliver Höfinghoff, Mitglied des Verkehrsausschuss und Mtglied der Piratenfraktion des Abgeordnetenhauses, sowie designierter Vertreter des zukünftigen Untersuchungsausschuss BER. Auf all zu kritische Fragen wurde während der Runde nicht eingegangen, auch angesichts der parallel stattfindenden Aufsichtsratssitzung einige Gebäude weiter. Bedauerlicherweise war das PR-Team nicht authorisiert, Fragen zur Rauchgasanlage oder zum Abschiebegefängnis zu beantworten. Der Rundgang gab daher nur einen oberflächlichen Ausblick auf die zukünftigen Einrichtungen des Flughafens.

Anschließend wurde während der Sitzung des Wirtschaftsauschuss das regionale Entwicklungskonzept BER für Treptow-Köpenick vom Bezirksamt vorgestellt. Dieses Entwicklungskonzept ist eine Ausarbeitung über Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen, die sich aus der Inbetriebnahme des Flughafens für den Bezirk ergeben können. Mit dem Konzept hat das Bezirksamt erstmalig in der Form selber Konzeptarbeit vorweg nehmen wollen und betrachtet den Korridor von Innenstadt bis zum Flughafen unter verschiedenen Gesichtspunkten – wirtschaftsbezogen, demographisch, touristisch und verkehrstechnisch. Ziel war es einen Leitfaden zu entwickeln anhand dessen der Bezirk in den kommenden Jahren auf die Veränderungen, die durch den Flughafen kommen werden reagieren kann und mögliche Probleme vorab erkannt werden können.

Dieses Dokument ist öffentlich einsehbar und wurde während der Sommerpause den Verordneten zugänglich gemacht und wird derzeit in den Ausschüssen der BVV diskutiert. Wir Piraten der BVV-Treptow-Köpenick und des BVV-TK-Squads sind ebenso dabei das Konzept zu analysieren und zu kommentieren. Während das Konzept nur zur Kenntnisnahme ist und keine bindende Handlungsanweisung darstellt, so ist es eine gute Grundlage um die Strategien des Bezirks in Diskussion zu stellen und konstruktiv auf die weitere Entwicklung einzuwirken.

Musikschule – ein kleines Stuttgart 21

Dies ist ein persönlicher Beitrag von René Pönitz:

Es fliegen keine Steine, und Wasserwerfer werden wir hoffentlich auch keine brauchen., trotzdem haben sich gefühlt unüberwindbare Hürden in der Kommunikation zwischen Bezirksverwaltung bzw. Politik und den Bürgern aufgetan. Und das ist frustrierend!

Hintergrund: mit der Verabschiedung des Haushaltes Anfang März wurde auch die Schließung der Musikschulstandortes in der Friedrichshagener Straße besiegelt. Doch anders als bei den Jugendeinrichtungen (da flogen gut 10.000 Kuscheltiere im Rathaus herum) verlief die Musikschul-Entscheidung geräuscharm. Dabei hätte es schon damals Aufschreie geben müssen. Sowohl CDU als auch Linke und Grüne sprachen sich im Wahlprogramm eindeutig für den Erhalt des Standortes aus – doch die Haushaltsnotlage unterstützte nun das Ansinnen der SPD, die Angebote lieber zu dezentralisieren. Zurückblickend muß ich sagen, daß mir die Auswirkungen damals auch noch nicht bewusst waren.

Durch diesen Beschluß bildete sich ein Kern von aktiven Bürgern, die diesen Standort gerne erhalten möchten. Ebenso wurde seitens des Fördervereins der Musikschule Unmut geäußert. Das alles ist nicht unüblich und in meinen Augen absolut verständlich. Ebenso ist es völlig legitim, wenn diese Bürger Fragen stellen und Nachweise haben wollen.

Der erste Keil wurde eingeschlagen, als diese Nachweise nicht bzw. nicht ausreichend kamen. Ein zweiter Keil, als Informationen des Fördervereins zur Schließung aus dem Schaukasten ohne Rücksprache entfernt worden sind. Ein dritter Keil, als es den Eltern erschwert wurde, sich in einer Schule zum Thema Standortschließung zu treffen.

Und dann begann es, unschön zu werden – für alle Beteiligten.

Die Bezirkspolitik wurde involviert. Ich nehme an, nicht nur wir als Piraten wurden von den Bürgern (die sich mittlerweile zur Bürgerinitiative geformt hatten) besucht. Nun stellten wir die Fragen: wir wollten alle Entscheidungsgrundlagen veröffentlicht sehen und taten dies mit einem Antrag, der im Mai beschlossen wurde. Die Sitzungen der Bezirksverordnetenversammlung wurden seitdem mit Bürgeranfragen überflutet.

In einer Sitzung des Haushaltsausschuss wurde ich Zeuge eines längeren Dialoges zwischen Bürgermeister und Bürgern. Oliver Igel erklärte, warum eine zusätzliche Immobilie, sei sie auch noch so kostenarm, immer teurer ist, als diese Immobilie nicht zu haben. Und die Bürger fragen, warum diese Immobilie gerade die teuerste im Bezirk überhaupt sein soll.

Sehr zum Ärgernis stellten sich manche Aussagen des Bezirksamtes als falsch heraus. So wurde einst verneint, daß es eine Kostenanalyse für die energetische Sanierung gab. Die Bürger entdeckten durch Eigenrecherche ein Dokument, welches auf der offiziellen Berlin-Seite zu finden war. Ebenso wurde in einer Sitzung bestätigt, daß die Räume am Hauptstandort ausgelastet seien, ein Blick auf den Raumnutzungsplan widerlegte dies.

Ich kann verstehen, dass fortan Aussagen seitens des Bezirksamtes angezweifelt wurden. Andererseits kritisiert das Bezirksamt dafür diese Bürgerinititive. Wir haben ein Kommunikationsproblem. Es kostet Nerven, Zeit und gute Laune. Die Fronten entzweien sich. Und um das eigentliche, wie kann in der Musikschule eingespart werden, geht dabei völlig unter. Es ist ein kleines Stuttgart 21 entstanden. Es passierten viele unschöne Ereignisse und ich frage mich, wie wir aus diesem Dilemma wieder herauskommen.

Die Musikschuldirektorin und die Amtsleiterin sind aus dem Förderverein ausgetreten. Es gibt vermutlich kein geeigneteres Mittel, in dieser Situation noch mehr Benzin ins Feuer zu kippen.
Der politische Zwiespalt überschattete das Musikschulfest. Die Dokumentation der Amtsleitung und der Bürgerinitiative sprachen Bände.

Ein erster Entwurf eines Konzeptes liegt bereits vor – mit Beigeschmack.

Ich habe keine Ahnung, wie man mit 5.000 Euro ca. zwei Dutzend Schulräume akustisch an die Erfordernisse für Musikunterricht anpassen möchte. Andererseits konterkariert jeder zusätzliche Euro den Sinn dieser Maßnahme. Nur schöngerechnete Zahlen kennen wir leider allzu oft. Ich will ehrliche Zahlen. Kostet es mehr – oder ist mit Einbußen an Akustik zu rechnen?

Das eigentliche Ansinnen war eine Dezentralisierung. Nun wurden die beiden Vereinen, die am Hauptstandort einige Räume angemietet hatten, rausgeworfen (was kostentechnisch dem Ansinnen konterkariert). Ich fragte nach, wieviele Musikschulstunden nach Adlershof verlagert werden sollen – und erhalte eine Wischiwaschi-Antwort. „Nur der geringste Teil.“ -„Fällt gar nicht ins Gewicht“ – so oder so ähnlich waren die Worte. Ich habe den Aufschrei der SPD vermisst. Den gab es von der Bürgerinitative: nach deren Berechnungen könnte der Hauptstandort den Nebenstandort vollständig schlucken. Darauf fragte ein Mitglied der Grünen, ob das nun deren Lösugsvorschlag sei. Mir blieb die Spucke weg.

Ein Mitglied der SPD stellte eine Frage, die abgesprochener nicht hätte wirken können: „Welche Vorteile sieht denn die Amtsleitung in dieser Dezentralisierung?“ Diese Frage ist unehrlich. Wenn durch einen Haushaltsengpass unliebsame Entscheidungen getroffen werden, dann müssen wir sie auch als solche bezeichnen und erklären.

Die Zeit ist mittlerweile weit fortgeschritten – und ich tapse immer noch im Dunkeln bei der zentralen Frage: kann die Qualität der Musikschule – wenngleich an anderen Standorten – sichergestellt werden? Es sind viele Fragen offen. Zum Beispiel die Lautstärke. Wieviel Dezibel darf im Nebenraum ankommen, damit da auch jemand – ohne Ablenkung – proben kann? Oder bspw. die Interessentenzahlen – werden sie das Angebot künftig nutzen? Die wichtigste Frage, die sich stellt: „Wie können wir die Bürger wieder mit ins Boot holen?“

Anmerkung: Im August soll ein runder Tisch – auf Wunsch der Bürgerinitiative – ins Leben gerufen werden.

BVV TK Squad besucht Oberspree

Zur Unterstützung der BVV-Fraktion formt sich derzeit der Squad BVV-TK, der mit Ideen, Meinungen und weiteren Paar Augen der Fraktion beim Einarbeiten und Erarbeiten von Anträgen helfen will.

Das nächste Treffen des Squads findet am Dienstag den 7. August vor Ort statt. Wir treffen uns 18:00 Uhr auf dem S-Bahnhof Oberspree um Möglichkeiten zur Verbesserung der Anbindung des Bahnhofs an die Schnellerstraße zu erörtern und zu dokumentieren.

Anschließend werden wir je nach Wetterlage entweder an der Spree im Grünen oder in einem naheliegenden Wirtschaft einkehren. Wer später dazu stoßen will meldet sich bei Daniel oder bei René (0177 – 17 52585). Bei der anschließenden Besprechung geht es um die Organisation innerhalb des Squads und das Finden der Prozesse zum Umgang mit Anträgen und Drucksachen. Interessierte Gäste sind dabei herzlich willkommen.