Die Tangentialverbindung-Ost, auch TVO genannt bezeichnet ein Projekt, welches bereits in den 1970ern geplant wurde und den südl. Teil Berlins, in diesem Fall Köpenick mit dem Norden verbinden soll. Der erste Bauabschnitt wurde bereits mit Errichtung der Großwohnsiedlung Berlin-Marzahn in den 1970er Jahren gebaut, heute bekannt als Märkische Allee. Der zweite Abschnitt dieses Projektes ist die Spindlersfelder Str, welche weiter über den Glienicker Weg ans Adlergestell führt.

Nun soll die Umsetzung des Mittelstücks, also den Bereich von An der Wuhlheide bis an die B1/B5, folgen. Hierzu gab es bereits am 31.05.2012 eine Veranstaltung der IHK, wo unter anderem Vertreter aus Wirtschaft, aber auch Vertreter der Senatverwaltung anwesend, ihre Ziele vorgestellt, sowie fragen beantwortet haben. [1]

In den Redebeiträgen wurde einiges angesprochen. Derzeit kann der Verkehr nach Norden nicht bewältigt werden. Selbst mit dem Ausbau der Treskowallee wird kein Abfluss des Verkehrs zu erwarten sein. Für die Firmen steht die Anbindung an den Flughafen im Vordergrund. Der Warenverkehr aus Marzahn-Hellersdorf Richtung Flughafen wird zunehmen und muss entweder den Umweg über die Autobahn fahren oder durch das Wohngebiet in Biesdorf. Einige Nadelöhre wurden identifiziert, unter anderem die versetzte Abfahrt von der Spindlersfelder Str. [2] auf die Rudolf-Rühl-Allee [3].

Für die Senatverwaltung steht fest, die TVO wird kommen, Mittel wurden bereits in den Haushalt eingestellt, um das weitere Planfeststellungsverfahren voranzutreiben. Man ging auf der Veranstaltung sehr optimistisch davon aus, dass das Bauvorhaben bereits 2017 begonnen werden könnte.

Dennoch gibt es unterschiedliche Vorstellung. Gemeinsam haben alle eine Begradigung des Abbiegevorgangs am Ende der Spindlersfelder Str., Ecke Str an der Wuhlheide. Allen gemein ist ein Abzweig am Bahnhof Wuhlheide. Danach soll die Trasse am schon vorhanden Bahndamm auf der östl. Seite fortgeführt werden. Der Vorteil bei dieser Varianet ist laut Aussage, dass die Anwohner im Raum Biesdorf einen Lärmschutz erhalten, der sowohl vor dem Lärm der Straße als auch vom Lärm der Bahn schützt. Gegenüber dem Entwurf der Senatsverwaltung, so wurde erzählt, hätten die Bezirke (Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick) einen eigenen Entwurf eingebracht. Die Unterschiede kann man dem beiliegenden Dokument entnehmen [4]. Im übrigen sehr lesenswert, sollte sich jemand mehr in das Thema hineinarbeiten wollen.

Die Unterschiede der Ostvariante (Favorit Senatsverwaltung) gegenüber der Kombivariante (Bezirke) ist unter anderem die direkte geradlinige Anbindung an die B1/B5 inkl. einem Lärmschutz für alle Anwohner östl. der Tangente. Als Nachteil sind Grundstücksenteignungen zu sehen, die sich bei einer 4-spurigen Variante (Anmerk.: Es wurde auch von Senatsverwaltung oft von 4-spurig gesprochen, obwohl mit der 2-spurigen argumentiert wurde) noch verdeutlichen. Diese vermeidet die Kombivariante, die über Brücken und Tunnel auf die Westseite der Bahntrasse wechselt, geringfügig länger ist und im Vergleich und hier Vergleiche ich nur die 4-spruigen Varianten etwas teurer ist. Dabei werden die Kosten von Senatsverwaltung wie folgt beziffert:

4-spurig auf der Ostseite 79,6 Mio., bei der Kombivariante 101,8 Mio €. [4]

Als weiterer Punkt wurden Abfahrten ins Wohngebiet genannt. Auch hier sind sich Bezirke und die Senatsverwaltung noch nicht einig. Da die Bezirke durch Abfahrten in die Wohngebiete (davon werden 2 geplant) befürchten, dass durch Schleichwege parallel zur B1/B5 das Verkerhsaufkommen in den Wohngebiet massiv erhöhen können. Daher wünscht man sich die Tangente lieber ohne Abfahrt. So müsste man die Trasse komplett durchfahren und könnte über die B1/B5 in die Wohngebiete einfahren. Die Diskussion hier wurde sehr kontrovers geführt.

Nach einer Fragerunde, wo es unter anderem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ging, die uns noch nicht genau genug beantwortet wurde, haben wir nochmal nachgefragt. So wurde uns erklärt, dass es noch keine Planung gäbe, eine Busverbindung mit Haltestellen auf der TVO. Eine spontane Idee, die unter anderem die Bezirke besser miteinander verbinden könnte. Ersatzweise gäbe es die Möglichkeit eine S-Bahn von Spindlersfeld in Richtung Marzahn zu bauen. Leider gibt es auch hier noch keine genaue Planung oder eine Kostenabschätzung. Hier gilt es auch innerhalb unserer Bezirke Ideen und Konzepte einzuwerfen.

Wir hoffen, wir konnten ein wenig über die Veranstaltung, sowie den Planungsstand zur TVO vermitteln und freuen uns auf eure Beiträge.

Michael B. und ThomasP.

Quellen:

[1] – Flyer der Einladung (http://temp.renephoenix.de/2012-05-14-TVO-Final.pdf)

[2] – http://de.wikipedia.org/wiki/Spindlersfelder_Straße

[3] – http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/presse/archiv/20110323.1140.336899.html

[4] – http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/strassen_kfz/tvo/download/tvo_vierstreifigkeit.pdf

[5]- http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/strassen_kfz/tvo/index.shtml

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